Dienstag, 28. Februar 2012

Ein fundamentaler Denkfehler !!!

Sozialpolitisch ist das Ganze ein Skandal, volkswirtschaftlich nutzlos, konjukturpolitisch Gift, versicherungsmathematisch grenzt es an legalen Betrug und nun stimmen nicht einmal die demographischen Grundannahmen:

Die Rede ist von den privaten Renten!

Zur Abmilderung demographischer Belastungen sind Kampagnen zur privaten Altersvorsorge ohnehin sinnlos.
Ihnen liegt ein fundamentaler Denkfehler zugrunde:

- Zwar sind für den Einzelnen Ersparnisse fürs Alter sinnvoll; doch als kollektive, vom Staat vorangetriebene Strategie geht sie ins Leere.
- Jede Gesellschaft hat zu jedem Zeitpunkt mit der Arbeit der Arbeitsfähigkeiten die kinder und die Alten zu versorgen und deren Zahl ändert sich nicht durch Ersparnisse welcher Art auch immer.
- Ob der Lebensunterhalt der alten Menschen als Renten, Zinsen, Dividenden oder Sozialhilfe ausgezahlt wird - es bleibt dabei, dass die jeweils jetzt Arbeitenden auch die zu diesem Zeitpunkt gebotene Altersversorgung erbringen.
- Pflegeleistungen kann man nicht speichern und ansparen, Lebensmittel auch kaum. Letztlich gibt es immer nur ein Umlageverfahren, eine Umverteilung von den jetzt Arbeitenden zu den Kindern und den Alten.
- Die Folgen einer alternden Bevölkerung können nicht durch den Wechsel des Finanzierungsverfahrens gelöst werden.

Im Klartext:
Eine mindestens so schwere Bürde wie die erwartende demographische Alterung sind heute die hohe Arbeitslosigkeit und die von ihr mitverursachten Frühverrentung.

Zudem haben sich die Löhne im letzten Jahrzehnt miserabel entwickelt.

Würde die Einkommensverteilung normalisiert, d.h. vor allem, nicht die Gewinne einstecken und die Verluste sozialisieren, stiege also der Lohnanteil am Volkseinkommen wieder auf das Niveau zu Beginn dieses Jahrhunderts, so würde damit auch die demographische Belastung des Rentensystems gewaltig gemildert!


Auszüge aus:
Lobby-Kunst und Renten-Gau
von Stefan Welzk
in "Blätter für deutsche & internationale Politik"; 2/12

Montag, 27. Februar 2012

UMSO WICHTIGER IST ES, für eine soziale, humane und demokratische Krisenlösung zu arbeiten und möglichst viele Menschen dafür zu gewinnen.

Die globale Finanzkrise, deren Auswirkungen weder bereits alle sichtbar noch erst recht bewältigt sind, berührt und erschüttert alle Lebensbereiche: Bankwesen, Wirtschaft und Beschäftigung, aber auch Staat, Politik und Kultur, wenn nicht gar die Demokratie.


Die Finanzkrise ist die zwangsläufige Konsequenz eines nach neoliberalen Vorstellungen umgestalteten Banken-, Wirtschafts- und Gesellschaftssystems. Es handelt sich dabei um jenen „Kasinokapitalismus“ (Susan Strange), vor dessen Anfängen schon der britische Ökonom John Maynard Keynes gewarnt hat.


Statt auf industrieller Wertschöpfung beruht dieses System auf hoch spekulativen Geldanlagen mittels immer komplexerer Produkte (Derivate / Zertifikate), die unvorstellbaren Reichtum bei wenigen Finanzmagnaten und immer mehr Armut nicht nur in der sogenannten Dritten Welt, sondern auch in den Konsumgesellschaften des Nordens entstehen lassen.

Je stärker Hedgefonds, Private-Equity-Firmen und transnationale Konzerne das Wirtschaftsgeschehen auf dem ganzen Planeten beherrschten, ohne dass ihnen durch öffentliche Institutionen, kompetente Aufsichtsorgane und politische Regulierungsmechanismen spürbar Grenzen gesteckt wurden, umso mehr nahm die Labilität der Kapitalmärkte zu.

Das neoliberale Projekt verschärft die sozialen Ungleichheiten in bislang nicht bekannter Form!


Während sich der „klassische“ Liberalismus als fortschrittliche Bewegung des Bürgertums in erster Linie gegen den Feudalstaat bzw. seine Überreste richtete, bekämpft der Neoliberalismus jeglichen Staatsinterventionismus, der dem Kapital politische Fesseln anlegt.

Seit geraumer Zeit scheint es, als erlebe der Sozial-Staat eine Renaissance und als neige sich die Periode der Privatisierung von Unternehmen, öffentlicher Daseinsvorsorge und sozialen Risiken ihrem
Ende zu.
Noch ist die neoliberale Hegemonie jedoch ungebrochen und verschärft nicht nur die soziale Asymmetrie, bedeutet vielmehr auch eine Gefahr für die Demokratie, weil sie politische Willensbildungsund Entscheidungsprozess entwertet. Viele (junge) Menschen resignieren vor der scheinbaren Übermacht des Ökonomischen gegenüber dem Politischen und ziehen sich ins Privatleben zurück, statt sich für eine bessere Welt, zu engagieren.


Das für den Gegenwartskapitalismus kennzeichnende Kasino im Finanzmarktbereich wird derzeit nicht – wie etwa die globalisierungskritische Organisation attac verlangt – geschlossen, sondern mit Steuergeldern saniert und modernisiert.

Es wäre verfrüht zu glauben, der Neoliberalismus hätte seine Macht über das Bewusstsein von Millionen Menschen verloren, nur weil sie um ihr Erspartes fürchten und mit ihren Steuergroschen ein Mal mehr die Zeche für Spekulanten und Finanzjongleure zahlen müssen.
Gleichwohl bleibt zu hoffen, dass die globale Finanzmarktkrise zur Überwindung der neoliberalen Hegemonie – hier verstanden als öffentliche Meinungsführerschaft des Marktradikalismus – und zur allgemeinen Rehabilitation der Staatsintervention
beiträgt.


Da sich die Verteilungskämpfe um knapper werdende gesellschaftliche Ressourcen und die Finanzmittel des Staates zwangsläufig intensivieren, dürfte das soziale Klima hierzulande demnächst erheblich rauer werden.

Ähnlich groß ist heute die Gefahr für die Demokratie, wenn der Sozialstaat erneut durch eine Weltwirtschaftskrise und einen drastischen Beschäftigungseinbruch unter Druck gerät. Nie gestaltet sich der geistig-politische Nährboden für Rechtsextremisten günstiger.

UMSO WICHTIGER IST ES,
für eine soziale, humane und demokratische Krisenlösung zu arbeiten und möglichst viele Menschen dafür zu gewinnen.


Auszüge aus:
Wird die Weltfinanzkrise zu einer Gefahr für Wohlstand und Demokratie?
Christoph Butterwegge
(erschienen in: Hintergrund 1/2009, S. 17-21)

Freitag, 24. Februar 2012

“Her mit dem Zaster, her mit der Marie!”

Veröffentlicht am 23. Februar 2012
Es geht los!
Liebe MitbürgerInnen!
Unter dem Titel “Her mit dem Zaster, her mit der Marie!” wollen wir im Wesentlichen eine Forderung verwirklichen: Die Entlastung von Arbeitseinkommen, welche durch Mehreinnahmen bei Vermögens- bzw Vermögenszuwachssteuern finanziert werden soll.


FORDERUNG
Wir fordern bundes(verfassungs)gesetzliche Maßnahmen zur Anhebung von vermögensbezogenen Steuern auf 2% des BIPs (EU-Durchschnitt) bei gleichzeitiger Entlastung von Arbeitseinkommen.

BEGRÜNDUNG / DETAILFORDERUNGEN

!!! WICHTIG !!!

DIES IST EIN ERSTVORSCHLAG DES ORGANISATIONSTEAMS UND DIENT ALS GRUNDLAGE FÜR DEN OFFENEN DISKURS MIT ALLEN INTERESSIERTEN MENSCHEN UND ORGANISATIONEN IN DEN NÄCHSTEN WOCHEN. DIE VORLAGE DER BEGRÜNDUNG IST GESETZLICH ERST BEI DER EINLEITUNG DES VOLKSBEGEHRENS VORGESEHEN.

Österreich steht wie die meisten Länder der Welt vor der Herausforderung die Schulden- und Finanzkrise zu bewältigen. Wir alle befinden uns längst in Geiselhaft von Akteuren der deregulierten Finanzmärkten, die Menschen zum Spielball von Kapitalinteressen gemacht haben. Während arbeitende Menschen -ohne Schuld an der Krise zu sein- ihren Beitrag leisten müssen und der Abbau des Sozialstaates droht, hat die Ungleichverteilung von Vermögen und Einkommen längst ein inakzeptables Niveau erreicht. Die Politik fesselt sich selbst mit Schuldenbremsen, während die Nutznießer der Krise völlig ungeschoren davonkommen.

Österreich ist bei der Besteuerung von Arbeits- und Erwerbseinkommen an vorderster Stelle. In kaum einem anderen Land der Welt müssen Menschen derart hohe Steuern für ihre tägliche Leistung bezahlen. Gleichzeitig sind die Steuern auf Vermögen im internationalen Vergleich lächerlich gering. Verglichen zu Großbritannien oder den USA müsste Österreich pro Jahr sieben Milliarden (!) mehr an Vermögenssteuern einheben um denselben Prozentsatz gemessen am BIP zu erreichen.

Wir wollen, dass die Einnahmen aus vermögensbezogenen Steuern vor allem in die Entlastung von Arbeits- und Erwerbs einkommen fliessen, damit sich Arbeit endlich wieder lohnt. Durch die Entlastung kommt es gleichzeitig zu einer Kaufkraftsteigerung für die Bürgerinnen und Bürger anstatt Reallohn- und Kaufkraftverlust. Der jahrelange Reallohnverlust hat diese Krise mitverursacht und zur massiven Schieflage bei der Verteilung von Vermögen und Einkommen beigetragen.

Die nötige Budgetkonsolidierung hat ohne Abbau des Sozial- und Wohlfahrtsstaates zu erfolgen. Einseitige Klientelpolitik und Absichern der eigenen Vorteile hat dies bis dato verhindert und tut dies heute noch.

Daher fordern wir:

MENSCHEN ENTLASTEN

Die Mehreinnahmen aus Vermögen- bzw. Vermögenssteuern sollen in die Entlastung von Arbeits- und Erwerbseinkommen fließen.

Der Gesetzgeber soll folgende Maßnahmen zueinander abstimmen und diskutieren:

Reduzierung des Eingangssteuersatzes auf 25%
Deutliche Entlastung der Arbeitseinkommen bis zur Höhe von 70.000,- Euro pro Jahr
Regelmäßige Valorisierung der Steuerstufen, ab denen ein höherer Steuersatz zu zahlen ist, und der Absetzbeträge.

VERMÖGEN BESTEUERN

Wir fordern umfassende Maßnahmen zur Besteuerung von Vermögen und Zurückdrängung der Spekulation auf allen Ebenen. Damit soll endlich ein Schlußstrich unter das Missverhältnis zwischen Steuern auf Arbeit und Steuern auf Vermögen gezogen werden. Darüber hinaus regen wir an sinnvolle Maßnahmen zu mehr Steuergerechtigkeit zu setzen.

Der Gesetzgeber soll folgende Maßnahmen zueinander abstimmen und diskutieren:

Abschaffung sämtlicher Steuerprivilegien für Privatstiftungen
Reformierte Erbschafts- und Schenkungssteuer für Vermögensteile über 500.000 EUR. Erben ist keine Leistung!
Börsenumsatzsteuer: Solange international keine Finanztransaktionssteuer umgesetzt wird fordern wir die Wiedereinführung einer nationalen Börsenumsatzsteuer, die beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren fällig wird.
Einführung Vermögenssteuer für Vermögensteile über 1 Mio EUR (abzüglich Kredite)
Reform der Grundsteuer. Anhebung der Einheitswerte auf reale Verkehrswerte mit Gesetzesänderung, sodass die Grundsteuer zukünftig nicht mehr vom Mieter, sondern vom Eigentümer zu bezahlen ist.
Maßnahmen gegen Steuerdumping bei den Gewinnsteuern (die effektive Steuerleistung soll 25% der Gewinne betragen)
Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken
Gehaltsobergrenzen (Gehalt des Bundespräsidenten) und Boniverbot für Manager von Banken, die Staatshilfe in Anspruch nehmen
Spekulationsverbot mit öffentlichen Geldern für alle Gebietskörperschaften
Gesetzliche Verpflichtung für Banken einen gewissen Prozentsatz der Spareinlagen in österreichische Staatsanleihen zu investieren
Hilfsgelder für Banken ausschließlich gegen Beteiligung des Staates an der Bank

ARMUT BEKÄMPFEN

Laut zahlreichen Studien ist in Österreich rund 1 Mio. Menschen von Armut bedroht. Dies obwohl die überwiegende Mehrheit dieser Menschen einer Arbeit nachgeht! Knapp 330.000 Menschen im siebtreichsten Land der Welt können ihre Wohnung nicht mehr entsprechend heizen!

Wir fordern daher Maßnahmen zu ergreifen, um die Armut in Österreich endlich effektiv zu bekämpfen und jedem Menschen ein würdiges Leben zu ermöglichen.

KAUFKRAFT STÄRKEN

Durch die Entlastung der Arbeitseinkommen entsteht zwangsläufig zusätzliche Kaufkraft. Menschen mit geringem Einkommen geben ihr Einkommen größtenteils aus und stützen somit die heimische Wirtschaft. Somit fließt frisches Geld in den Wirtschaftskreislauf und den Konsum und schafft neue Arbeitsplätze. Zudem hilft dies negative Konjunktursituationen zu bekämpfen und bestehende Arbeitsplätze vor allem im Bereich Klein- und Mittelbetriebe zu sichern.

http://www.hermitdemzaster.at/?page_id=50

Donnerstag, 23. Februar 2012

Was wir in der demokratischen Politik des 3.Jahrtausends endlich benötigen!

Demokratie funktioniert nicht ohne Partizipation der Bürgerinnen & Bürger, doch auch nicht jede Partizipation ist gut für die Demokratie!
Demokratie braucht eine Beteiligung der Bürgerinnen & Bürger auf der Grundlage und im Rahmen der Demokratie, der demokratischen Werte und der demokratischen Spielregeln.

Im Rahmen des demokratischen Wettbewerbs der Ideen und Interessen geht es nicht um Schwarz & Weiß, nicht um Böse und Gut - es geht um Grautöne, es geht um das relativ Bessere!
So geht es auch um einen Relativismus der politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger, die diesen Relativismus auch der Gesellschaft erfolgreich zu vermitteln verstehen.

Es geht um die Vermittlung des Ethos des politischen Relativismus, der auch gegenüber den politischen "Heilslehren" der Populisten immunisiert, die im 20 Jhdt., und auch schon zuvor immer die Vorboten autoritärer Systeme oder Diktaturen waren.
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Was wir benötigen sind Frauen in der Politik, denn Frauen sind in politischen Führungsfunktionen nach wie vor Ausnahmeerscheinungen.

Wir brauchen Frauen die sich, wie von Max Weber beschrieben, zu den typischen männlichen Metaphern wie Kampf, Krieg, Jagd, Wahlschlachtfeld, Charisma des Führers, Hingabe des Anhangs, Jüngerschaft, Brüderlichkeit, Helden der Politik unterscheiden und Fürsorglichkeit, Flexibilität, sowie Entschlussfreude in die Politik bringen.

Wir benötigen Frauen wie Barbara Prammer, Gabi Burgstaller und anderer wie in der Vergangenheit, wie auch sowohl jene, die heute vereinzelt schon in der Landes-, Bezirks- Und kommunaler Ebene tätig sind.
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Parteien schlussendlich müssen sich dem gesellschaftlichen Wandel anpassen, dem geänderten Wahlverhalten, müssen Sehnsüchte und Wünsche der Menschen berücksichtigen.
Sie müssen Orientierung vermitteln, sowohl für die Funktionäre und Mitglieder, wie auch für die Wählerinnen und Wähler.

Ein Beispiel dafür ist die Salzburger SPÖ, die sich 1994 aufmachte ihre Krise zu bewältigen und sich darauf konzentrierte
- ihre eigene Politik zu formulieren
- ihre Kernthemen zu thematisieren
(vor allem soziale Gerechtigkeit, Solidarität)
- und nicht die immer gleichen Themen der FPÖ aufzwingen lassen.


Aus:
Das Geschlecht politischer Institutionen / Eva Kreisky
Österreichische Politk / Anton pelinka
Signaturen des Wandels / Brenner, Duffek, Gutschner
Vom Glanz & Elend der Parteien / Anton Pelinka

Dienstag, 21. Februar 2012

Respekt ist Mangelware.

Respekt ist Mangelware.

Ausschnitte aus:
brand eins 05/2011 - SCHWERPUNKT: Respekt
Respekt ist Mangelware - von Wolf Lotter


Respekt, jeder will mehr davon haben. Doch der will erst mal erdient sein.

1. Wut

Wer Hunger hat, soll essen, wer Durst hat, trinken, doch was nimmt man zu sich, wenn es an Respekt fehlt?

Die Antwort kennen wir gut: Wut.

Wie soll man sich denn sonst Respekt verschaffen gegen all die Ignoranten, Dummköpfe, Missgünstigen und Boshaften, die uns täglich begleiten? Mit guten Worten vielleicht? Alles versucht. Jetzt reicht's!

Und jetzt? Kaufen wir uns eine Pump Gun? Führen wir eine schwarze Liste, die säuberlich abgearbeitet wird? Stellen wir uns, wie einst Robert De Niro in "Taxi Driver", vor den Spiegel und üben ein wenig - "Redest du mit mir? Laberst du mich an?" -, bevor man sich auf den Weg ins Büro macht? Kann man alles machen.

Aber Gewalt ist in diesem Fall keine Lösung ...

weiter, siehe unter:

http://www.brandeins.de/magazin/respekt/anleitung-zur-respektsperson.html


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2. Das Zeitalter der Kotzbrocken

Vor fast 30 Jahren hatten die umtriebigen Gesellschaftskritiker auch dafür einen griffigen Namen gefunden: Ellbogengesellschaft. Sie meinten damit eine Welt, in der die Grundlagen des fairen Umgangs miteinander keine Rolle mehr zu spielen schienen. Allerdings waren auch die Kritiker der respektlosen Ellbogengesellschaft nicht frei von Bewunderung. Jugendkulturen waren reizvoll, weil sie sich respektlos gaben. Rock 'n' Roll, Beat, Pop, Punk, die 68er und die Ökologiebewegung - für sie alle war "locker bleiben" und "lässig sein" die neue soziale Doktrin ...

weiter, siehe unter:
http://www.brandeins.de/magazin/respekt/anleitung-zur-respektsperson.html


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3. Professionell

Wer dagegenhält, wird runtergeputzt. Und dabei hilft das herrliche Wort "professionell". Damit meinte man mal die Fachkenntnis einer Person und ihr zuverlässiges, berechenbares Verhalten, die Fähigkeit, auf unterschiedliche Situationen ruhig und angemessen zu reagieren, zum Beispiel.
Doch im Zeitalter der Respektlosigkeit konnte man das Wort neu interpretieren. Professionell war nun jemand, der auf jede Respektlosigkeit mit vermeintlich stoischer Gelassenheit reagierte, solche Leute, denen man etwas direkt ins Gesicht sagt und die unverbindlich weiterlächeln.
Professionell war, wer ignorierte und die Klappe hielt. Wer sich empörte und Widerworte gab, war nun nicht mehr professionell ...

weiter, siehe unter:
http://www.brandeins.de/magazin/respekt/anleitung-zur-respektsperson.html

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4. Tough

Die Transformation des Wortes Respekt lässt sich einfach erklären: Respekt heißt Rücksicht, und zwar Rücksicht aufeinander. Was heute aber, auf Bahnsteigen, in Büros, in Familien gefordert wird, ist etwas ganz anderes: Nehmt Rücksicht auf mich!

Daran ist nicht das Geringste auszusetzen nur gehört zum Respekt, zur Rücksichtnahme auch, zu verstehen, was den anderen bewegt. Und nicht einfach nur zu sagen, "ist mir egal", auf gut Neudeutsch also "tolerant" zu sein.

Wie weit es damit her ist, zeigt sich auf Bahnsteigen genauso wie in der gehobenen Dienstwagenklasse ...

weiter, siehe unter:
http://www.brandeins.de/magazin/respekt/anleitung-zur-respektsperson.html


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5. Neurosenfelder

Im Rückspiegel sehen wir jetzt einen hübschen Griechen, Narziss, der Legende nach Sohn des Flussgottes Kephissos und der Wassernymphe Leiriope.
Als der Schönling geboren wurde, prophezeite ihm der Seher Teiresias ein langes und glückliches Leben, vorausgesetzt, dass er, Narziss, sich in diesem Leben "nicht selbst erkennen" würde.

Narziss wuchs heran und wurde von unzähligen Frauen und Männern begehrt. Doch er wies sie alle zurück. Denn konnten diese Menschen ihn so sehr lieben wie er sich selbst?
Wohl kaum ...

weiter, siehe unter:
http://www.brandeins.de/magazin/respekt/anleitung-zur-respektsperson.html


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6. Die Schauspieler-Gesellschaft

Da ist für jeden etwas dabei - zumal fünf von neun Kriterien genügen, um eine positive Diagnose zu stellen.

So sind sie, die Chefs und die Führungskräfte, die Politiker, die Kollegen, die Nachbarn und Kunden, die DSDS-Sternchen und ihre Anhänger, ja, fast alle sind sie so. Der Störungskatalog liest sich wie ein TÜV-Bericht der sozialen Unzulänglichkeiten.
Egozentriker, die auf ihrem eigenen Planeten leben, voller Ansprüche, Forderungen und Begehrlichkeiten an die anderen, alles im Namen der Einzigartigkeit.

Alles Schauspieler und Selbstdarsteller also. Alles Leute, die ständig Sonderrechte einfordern, die aber andere Menschen nicht wahrnehmen, weil sie so sehr mit sich selbst beschäftigt sind.
Und keinen Respekt für andere haben ...

weiter, siehe unter:
http://www.brandeins.de/magazin/respekt/anleitung-zur-respektsperson.html


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7. Respekt als Unterschied

Respekt ist nicht einfach das, was uns passt.
"Ich respektiere jeden, solange er mit mir übereinstimmt oder mich nicht stört" - dieser Leitsatz ist populär - und hat seine Tücken.

In Umfragen, etwa der Wertekommission e.V., konnte man immer wieder nachlesen, dass der Wunsch junger Führungskräfte nach Respekt immer ausgeprägter wurde. Geld allein war kein Kompensationsmittel mehr für die Unbill, die sich für die Nachwuchsmanager auftat.

Ansehen, Würde, Anerkennung - Respekt also -, das schien und scheint vielen im Job zu fehlen ...

weiter, siehe unter:
http://www.brandeins.de/magazin/respekt/anleitung-zur-respektsperson.html


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8. Die Beschränkten

Respekt ist also, was uns nützt, was uns erkennen lässt, was uns nützen könnte. Wer Rücksicht nimmt auf andere und das, was sie denken, der lernt etwas. Wer das unterlässt und nur anerkennt, was er kennt, bleibt stehen. "Respekt ist keine Haltung, Respekt ist Kommunikation".

Respekt ist vor allen Dingen auch eines: ein Werkzeug der Erkenntnis. Das läuft nun aber statt auf gute Worte auf eine relativ schlechte Nachricht hinaus: Echter Respekt ist anstrengend. Man muss ihn sich verdienen. Und etwas über andere wissen wollen ...

weiter, siehe unter:
http://www.brandeins.de/magazin/respekt/anleitung-zur-respektsperson.html


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9. Habt uns gern

Ulrich Klotz neigt zu dieser Antwort.
Seit Jahren publiziert Klotz viel beachtete Beiträge, in denen er etwa prophezeit, dass die Arbeitskultur und Strukturen der "Open Source"-Welt, als Gegenstück zum tayloristischen Industriemodell, sich bei Wissensarbeitern früher oder später durchsetzen werden:
"Hier sind Menschen hoch motiviert und gern bereit, ihr Wissen und ihre Ideen mit anderen zu teilen - weil ihnen Vertrauen, Respekt, Anerkennung, Fairness und Toleranz entgegengebracht wird."

Für den damaligen IG-Metall-Chef Jürgen Peters waren solche Vorhersagen nichts anderes als "intergalaktischer Blödsinn".

Ulrich Klotz wundert so etwas nicht, leben doch Gewerkschaften selbst noch die tayloristische Arbeitskultur, der sie entstammen - da mangelt es oft an Einsicht.
Doch unabhängig davon nehmen die Dinge sowieso ihren Lauf, weil die Unternehmen es sich nicht länger leisten können, dass ein Teil ihrer Mitarbeiter innerlich gekündigt hat, bloß weil sie einen Deppen oder Despoten als Vorgesetzten haben.

Was passiert mit allen Respektlosen, den Zurückgebliebenen also? Auch dafür gibt es eine Lebensweisheit. Sie passt hervorragend auf alle, die Gesinnung mit Respekt verwechseln: Ihr könnt uns mal gernhaben. -

Ausschnitte aus:
brand eins 05/2011 - SCHWERPUNKT: Respekt
Respekt ist Mangelware - von Wolf Lotter
http://www.brandeins.de

Montag, 20. Februar 2012

Arbeiterkammer Burgenland

Man muss kein Prophet sein:
2012 wird ein wirtschaftlich und politisch sehr schweres Jahr werden. Auch wenn wir nur die Lage der heimischen Wirtschaft analysieren, sind die Alarmsignale unübersehbar:

- Unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen,
- eine Konjunkturabschwächung,
- steigende Arbeitslosigkeit und
- immer mehr kurzfristige Arbeitsverhältnisse.

Und die politischen Diskussionen laufen sehr in die falsche Richtung.

Mit der „Schuldenbremse“ wird so getan, als ob die hohe Staatsverschuldung die Folge einer falschen Budgetpolitik sei.
Das stimmt nicht!!!
Die hohen Schulden sind eine Folge der Banken- und Konjunkturpakete zur Bewältigung der Krise. Und diese Krise wurde durch Spekulationen und Zockerei auf den Finanzmärkten ausgelöst - und nicht von uns Arbeitnehmern, Konsumenten und Pensionisten!

Deshalb ist es grundlegend falsch zu behaupten, jetzt müssten „alle“ etwas zum Abbau der Schulden beitragen.

Für die Arbeitnehmervertreter ist klar:
Bei sozial Schwachen und Beziehern niedriger Einkommen darf überhaupt nicht gespart werden, weil jeder Euro, der diesen Menschen weggenommen wird,
sie empfindlich trifft.

Auch bei Arbeitsmarktmaßnahmen darf nicht gekürzt werden:
Jeder Arbeitslose belastet mehr die Staatsausgaben und kostet wertvolle Konsumkraft.
Hingegen können Reiche leicht einen Beitrag durch eine Vermögenssteuer verkraften.


AK Burgenland
AK-Präsident
Alfred Schreiner
Tel: 02682 740
E-Mail: akbgld@akbgld.at
http://www.akbgld.at/bilder/d163/akinfo_juklein.pdf

Sonntag, 19. Februar 2012

Sklave der blinden Mächte der eigenen Wirtschaft !

Leo Trotzki, 1932

"Die gegenwärtige Weltkrise bezeugt in besonders tragischer Weise,
wie sehr der Mensch, der auf den Boden des Ozeans hinabtaucht, in die
Stratosphäre emporsteigt, sich auf unsichtbaren Wellen mit den Antipoden
unterhält, wie sehr dieser stolze und verwegene Gebieter der Natur
Sklave der blinden Mächte der eigenen Wirtschaft bleibt. "

80 Jahre später:
Ersetzt "Wirtschaft" mit "globaler Großkonzernwirtschaft" und "Finanz-Casino" - es hat noch immer oder schon wieder Gültigkeit!

Donnerstag, 16. Februar 2012

Kommentar zu dem offenen Brief von Mikis Theodorakis an die intern. öffentliche Meinung

Kommentar zu dem offenen Brief an die internationale öffentliche Meinung, wo Mikis Theodorakis Politiker und Banken der Verschwörung gegen das griechische Volk bezichtigt.


Kommentar dazu "von propeace
(anonym)"

„Es gibt zwei Wege, eine Nation zu erobern und zu unterwerfen. Einerseits durch das Schwert. Andererseits durch Schulden.” – US Präsident John Adams

- Überall werden schamlos Gesetze gebrochen und sogar der Weltfrieden gefährdet, durch fortgesetzten Bruch des Völkerrechts.
- Überall wird Echtes durch Fälschung ersetzt, humanitäre Begriffe gegenteilig missbraucht und Tatsachen auf den Kopf gestellt, ins Gegenteil verdreht.
- Einzelne Menschen, Gruppen und ganze Völker werden mit dreisten Lügen gegeneinander gehetzt, damit sie sich nicht gemeinsam vor ihren wahren Feinden schützen können.
- Beschützer werden als Angreifer diffamiert, echte Terroristen zu falschen Freiheitskämpfern erklärt und zu Anschlägen gegen die Bevölkerung ermutigt, ausgebildet und bewaffnet.
- Staaten brüsten sich lautstark damit Terroanschläge in anderen Ländern zu verüben.
- Wer Konflikte mit Worten lösen will wird erschossen und Verhandlungen werden generell abgelehnt.
- Doch wer in Athen gegen die Kapitaldiktatur vorgeht, der wird sofort Randalierer genannt.
- Völkerrechtliche Souveränität und Selbstbestimmung der Völker werden mit militärischen Überfällen einfach niedergewalzt, doch wenn man selbst Ölfelder vor 8000 km entfernten Inseln in Gefahr sieht, dann wird das gerade eben noch als nichtig erachtete Völkerrecht plötzlich wieder ganz wichtig.
- Gröbste Lügen der Verdummung sind flächendeckend und nur im Internet klingen noch die echten Stimmen der “humanitär” bombardierten Familien, die um ihre toten Kinder weinen, denen ihre Freiheit genommen sowie ihre Lebensgrundlagen verbrannt und gestohlen wurden und werden.

---

Anmerkung:
Die klassischen Parteien dürfen den Kontakt zu den Menschen, Netzwerken und theoretischen, praktischen Erfahrungen nicht verlieren, da sie sonst in Gefahr geraten immer weiter nach rechts zu gelangen.

Die linken Parteien müssen begreifen, dass die Revolutionen der Vergangenheit nicht nur zu ihrem „konservativen“ Erbe gehören.
Sie müssen das moderne antiglobale Massenpotential mit ergreifen um die Gesellschaft progressiv zu verändern.


Anmerkung aus:
Revolutionäre in Athen

Mittwoch, 15. Februar 2012

Demokratie ein ununterbrochener dialektischer Prozess

Bruno Kreisky:
Demokratie ein ununterbrochener dialektischer Prozess

Ein paar Worte aus seinem Buch: Die Zeit in der wir leben.

- Immer neue Ideen entstehen, wie man das oder jenes bekämpfen kann.
- Die Demokratie erzeugt die permanente Kritik an der Gesellschft (dazu gehören auch Politiker).
- Diese permanente Kritik mag auch ihre Schwäche sein, sie ist letzten Endes ihre Stärke, weil sie der Demokratie hilft, unbefriedigende Umstände zu überwinden.
- Das geschieht so lange, bis neue unbefriedigende Umstände entstehen, die wieder nur in der Demokratie überwunden werden können.
- Man kann die Qualität einer Gesellschaft daran ermessen, wieviel Kraft sie zur Überwindung unbefriedigender, ungerechter Zustände aufbringt.
- Und so ist die Demokratie an sich ein ununterbrochener dialektischer Prozess.

Bruno KREISKY
aus: Die Zeit in der wir leben

Donnerstag, 9. Februar 2012

Glaubwürdigkeit; ein Grundkurs für (manche) unserer Politiker und (Top-?) Manager!

Wer sich angesprochen fühlt, egal in welcher Form, wird schon wissen warum!

- Erkennen Sie, dass Glaubwürdigkeit die Grundlage für erfolgreiche Kommunikation und menschliche Interaktion ist.
- Kommunizieren oder argumentieren Sie stets verständlich, offen und nachvollziehbar.
- Kommunizieren Sie ehrlich, offen und regelmäßig. Verschweigen Sie keine wichtigen Details.
- Kommunizieren Sie klar und präzise und verzichten Sie insbesondere auf mehrdeutige Worte.
- Machen Sie realistische Zusagen und halten Sie, was Sie versprechen. Vertrauen Sie nicht darauf, dass der "Nutznießer" Ihres Versprechens Ihre Worte zwischenzeitlich vergessen hat.
- Betreiben Sie keine Schönwetter-Kommunikation.
- Sprechen Sie in kurzen und einfachen Sätzen und zeigen Sie bei Gelegenheit auch mal Ihre Gefühle.

- Bleiben Sie authentisch (echt, zuverlässig). Sie sind authentisch wenn Sie Ihre eigenen Stärken und Schwächen und Ecken und Kanten nicht nur kennen, sondern auch zu ihnen stehen.
- Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können oder nicht halten wollen.
- Geben Sie nicht vor, jemand zu sein, der sie nicht sind; oder etwas zu können, was nicht der Fall ist.
- Agieren Sie widerspruchsfrei; erzählen Sie nicht in einer Sache der Person/Gruppe 1 dieses und der Person/Gruppe 2 etwas anderes.
- Nutzen Sie den Alltag um sich die Bausteine glaubwürdigen Verhaltens anzueignen.
- Glaubwürdigkeit soll ein fester Bestandteil Ihrer Persönlichkeit und Teil Ihres Wertekodexes sein.

Samstag, 4. Februar 2012

Gerechtigkeit?

Gerechtigkeit?
frei nach Thomas Lehner / Arbeiterkammer Burgenland

- Um 3,6% stieg das gesamte Volkseinkommen Österreichs seit 1996
- Die jährlichen Entgelte für die Arbeitnehmer nur um 2,8% !
- Währenddessen die Unternehmenserträge um 5,4% stiegen !!!
...

- 80.000 Österreicher - das oberste % - verfügen im Durchschnitt 5,3 Mio € !
- 128.300 Österreicher - besitzen mehr als 1 Mio €!!

- das oberste 1% verwaltet 34% des Gesamtvermögens!
- die obersten 10% verwalten 68% (34+34) des Gesamtvermögens!!
- während die die restlichen 90% nur 32% des Gesamtvermögens besitzen !!!
Doch die Leistungsträger sind nicht jene die mehr als 1 Mio € ihr Eigen nennen, sondern die Männer und Frauen, die durch ihre tägliche Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen müssen !!!!

Mittlerweilen hat sich auch gezeigt, dass Daseinsvorsorge durch den Staat gewährleistet werden muss.
Der Markt ist nicht in der Lage, dies für alle leistbar und erreichbar zur Verfügung zu stellen.
Gemeinschaftsgüter wie Energieversorgung, Wasser, Grundnahrungsmittel, Gesundheit, Bildung, bezahlbarer Wohnraum, gute Verkehrsinfrastruktur, sollte gar nicht oder nur im geringen Maße Angebot und Nachfrage überlassen bleiben.
...

Die Armutsgefährdung lag schon 2008 bei einem jährlichen Einkommen von 11.406 € !
Laut EU-SILC liegt die Armutsgefährdungsquote bei 12,4% der Bevölkerung!!
Ohne Pension, Sozialleistungen & staatliche Transferleistung würde sich die Zahl der Armutsgefährdeten auf 3,5 Mio Österreicher erhöhen.
Somit ist eindeutig erkennbar, in welche Richtung die Situation in Österreich entwickelt, wenn die Politik weiter am Sozialstaat einspart!
...


Ausschnitte, frei nach:
"denk.mal" - Standpunkte, Ausblicke, Visionen
Abschnitt "Gerechtigkeit" von Thomas Lehner / Arbeiterkammer Burgenland

Finanzkrise des Finanzmarkt-Casinos!

Teil 1: Einführung - Finanzkrise des Finanzmarkt-Casinos!

Nach einer Präsentation des Buches "Zahlen bitte!" - von Markus Marterbauer, in der AK Eisenstadt, werde ich mich weiter mit diesem Thema beschäftigen und Ausschnitte, wie auch Kommentare dazu schreiben.
Anbei die Einführung dazu, der erste Beitrag:


Hinter den Finanzblasen stand neben dem Abbau staatlicher Regulierungen auch die zunehmende Ungleichheit der Verteilung von Vermögen und Einkommen.
Die großen Finanzvermögen und die Spitzeneinkommen drängten auf die Finanzmärkte und befeuerten das internationale "Finanz-Casino"!
...
Nur eine wirtschaftliche Erholung, begleitet von einem Rückgang der zum Teil eklatanten Arbeitslosigkeit und einer aktiven Verteilungspolitik gegenüber der großen privaten Vermögensbeständen, kann die Verringerung der Staatschulden bilden.
...
Risiken für Österreich bestehen nach wie vor im Banksektor. Dieser ist in den letzten beiden Jahrzehnten viel zu rasch gewachsen. Die Banken haben gut verdient, doch ihr wirtschaftlicher und politischer Einfluss ist zu hoch.
...
Österreich ist in Bezug auf die Arbeitslosigkeit besser durch die Krise gekommen als die meisten anderen EU-Länder.
Der Sozialstaat hat sich in der Finanzkrise bewährt und seine Überlegenheit gegenüber privaten, auf den Kapitalmärkten basierenden Sicherungssystemen einmal mehr unter Beweis gestellt.
...
Die von den Banken und sogenannten "Finanzmärkten" ausgelöste Krise führt zu einer Zunahme der Ungleichheit der Verteilung des Wohlstandes.
Arme und Mittelstand haben schon in den letzten Jahrzehnten, wenn überhaupt, nur recht eingeschränkt an der Zunahme des wirtschaftlichen Wohlstandes partizipiert.
Der größte Teil des Wachstums kam Spitzenverdienern und Vermögenden zugute.

Es ist falsch, wie von den rechten Parteien behauptet, die Mittelschicht der große Verlierer der Umverteilung ist. Denn der Sozialstaat ist auf die bedürfnisse der Mittelschicht zugeschnitten, und sie profitiert genauso wie die Armen vom Ausbau sozialer Dienstleistungen.

Die Gewinner der wirtschaftlichen Entwicklung waren in den letzten Jahren die Reichen, die obersten 10% der Haushalte, die mehr als die Hälfte des Finanz- und Immobilienvermögens, von insgesamt 1.400 Milliarden €, besitzen.
...

Ausschnitte, frei nach:
"Zahlen bitte! - die Kosten der Krise zahlen wir alle"
von Markus Marterbauer