Montag, 8. August 2011

Zeitenwende

Kapitel 9 des Buches WEHRT EUCH

Weit über zweihundert Jahre sind seit der französischen Menschenrechts-erklärung vergangen. Es war eine Zeit der Aufklärung, der Irrungen, der Wirrungen, der Kriege, der Völlerei, der Armut, der Kolonialisierung, der blutigen Niederschlagung von Freiheitsbewegungen, der Ausbeutung von Menschen und Ressourcen, des Rassenhasses, der Überheblichkeit, der Säkularisierung, des Luges, des Betruges, der Zerstörung und der vergebenen Chancen.
Besonders die Kolonialmächte Frankreich, Belgien und England haben grosse Schuld auf sich geladen. Zunächst verknechteten sie zahlreiche Länder, dann, als dies nicht mehr opportun war, entliessen sie ihre Kolonien in eine sogenannte Scheinselbstständigkeit, mischten aber nach wie vor bei der Sicherungen ihrer Ressourcen und der Besetzung der Statthalter durch ihre Geheimdienste kräftig mit. Wenn es sein den musste, auch mit roher Gewalt, mit Putschen, Umstürzen , Mord, Totschlag und Korruption.
Um unser Gewissen zu beruhigen, spenden wir für die notleidenden Kinder der dritten Welt. Wir hätten ihnen nur anständige Preise für ihre Bodenschätze bezahlen müssen und die Markenfabrikanten durch Konsumentenstreiks dazu zwingen müssen, die Arbeit für unsere Schuhe und Kleider menschenwürdig zu entlohnen, dann müsste kein Kind verhungern. Im Moment verhungert jede zehn Sekunden ein Kind in der sogenannten dritten Welt. Daran tragen die Industrienationen und unser Konsumverhalten die alleinige Schuld!
Vorallendingen die gebildete Mittelschicht und die junge Intelligenz wollen nun teilhaben an den Früchten der Freiheit, der freien Meinungsäusserung, des geregelten und existenzsichernden Einkommens. Zaghafte erste Versuche, diese Segnungen der Menschenrechte einzufordern, wurden noch wenig von ihren Despoten beachtet oder mit den üblichen Mechanismen von Gewalt, Folter, Mord oder einer korrumpierter Justiz im Keime erstickt.

Die Industrienationen nahmen dieses Rumoren, diese Rufe nach Freiheit nicht zur Kenntnis und führten bis in die jüngste Zeit ihre Geschäfte mit ihren Despoten fort. Sie hatten sich an die scheinbare politische Stabilität, die ihnen die Despoten garantierten, gewöhnt.
Sie hatten sich an die jahrzehntelangen Mechanismen des Handels, des Gebens und Nehmens und an die in der Zwischenzeit alt gewordenen harten Diktatoren gewöhnt. Sie empfanden nichts mehr dabei, mit Massenmördern, Folterern, Menschrechtsverletzern zu dinieren und gute Geschäfte zu machen.
Doch die Jugend der Welt gibt keine Ruhe mehr. Sie twittern weiter um die Welt, sie dürsten nach Informationen und nach der Freiheit. Mit friedlichen Mitteln fordern Sie ihre Rechte ein und verjagen zuerst in Tunesien den omnipotenten Trabelsi – Clan, der bis vor wenigen Monaten noch von Frankreich hofiert wurde. Die sanfte Yasmin – Revolution war geboren. Die Jugend erkannte, dass sie gegen die omnipotenten Militärmachthaber keine Chance hatten. Sie besannen sich auf Mahatma Ghandi, der das englische Weltreich mit Gewaltlosigkeit in die Kniee zwang. Dieser demonstrativen Gewaltlosigkeit hatten die nur auf Gewalt und Waffen fixierten Diktaroren nichts entgegen zu setzen.
Während sich die geknechtete Jugend gegen die Politverbrecher, Despoten und Kleptokraten erhebt, taumelt der Westen hilflos zwischen der Angst, ihren Geschäftspartner zu verlieren und dem unüberhörbaren Ruf nach Freiheit. Die westlichen Demokratien versagen jämmerlich mit ihrer scheinheiligen These "Der Despot oder der Gottestaat". Dass dies eine Schutzbehauptung der Profiteure der Despoten ist, sieht der Zuschauer jeden Tag im Fernsehen.

Die jugendliche Intelligenz und die bürgerliche Mittelschicht will k e i n e n islamischen Gottesstaat nach iranischem Vorbild, sondern Freiheit! Bei freien und geheimen Wahlen unter der Aufsicht von UN-Beobachtern würde die Moslembruderschaft in Ägypten nicht einmal über 30% kommen. Die Ägypter sind zwar mehrheitlich Moslems, lehnen jedoch den islamistischen Gottesstaat mit seiner Scharia, der noch im Mittelalter lebt, rundweg ab.
Die letzten Zuckungen des ägyptischen Regimes waren das Aufgebot von entlassenen Verbrechern aus den Gefängnissen, von Polizisten in Zivil und von verkleideten Geheimdienstlern der Regierung Mubarak. Hier von einer Konterrevolutuin zu sprechen, ist eine gequälte Rabulistik der Presse des Westens.

Das schlimmste, was die westlichen Demokratien fürchten, ist ihre eigene Desavourierung, da sie bis vor wenigen Monaten diesen Politverbrechern noch mit Küsschen in Berlin, Paris und London den Hof gemacht hatten. Das zweitschlimmste Szenario für den Westen wäre, wenn die Bürgerrechtsbewegungen siegen würden und die gestohlenen Blut-Gelder, allein aus Ägypten sind es 40 Milliarden Dollar, aus der westlichen Wirtschaft abgezogen und in die heimische Wirtschaft investiert würden.
Nur so ist das zögerliche Handeln der EU und der europäischen Staaten zu erklären. Lieber malen sie das unrealistische Szenario eines Gottestaates an die Wand, um das eigene Volk zu verwirren. Ein schändliches Treiben!
Die Staatslenker, die meinen besonders schlau zu sein, in dem sie sich fein heraushalten aus dieser Erneuerung der Menschenrechte, wird die Geschichte hinwegfegen. Sie verraten jede Moral für einen kurzfristigen, kleinbürgerlichen Vorteil. Ihre Zeit läuft gerade ab. Und dies nicht nur in Afrika, Asien, Arabien, sondern auch in Europa. Die Zunkunft gehört den Menschenrechten und der Gerechtigkeit !

Die Reiche der Zukunft sind die Reiche des Geistes!
(Winston Spencer Churchill)

Autor: Rainer Kahni gen. Monsieur Rainer
Titel: WEHRT EUCH!
ISBN 978-3-8423-7159-0
72 Seiten Paperback
Preis: € 4,90
Verlag: BoD Book on Demand bod.de
www.monsieurrainer.com



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